Presseartikel

Wanderfischprogramm NRW ist großer Erfolg

Renaturierungsbedarf ermittelt und erste Pilotmaßnahmen abgeschlossen – konkrete Aktionspläne für Pilotgewässer können erarbeitet werden NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn hat heute mit der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Margit Conrad an der gemeinsam betriebenen Kontrollstation für Wanderfische in Buisdorf / Sieg eine sehr positive Zwischenbilanz zu den bisherigen Ergebnissen des Wanderfischprogramms (WFP) gezogen. Danach konnten in der ersten Phase des nordrhein-westfälischen Wanderfischprogramms seit 1998 bereits umfangreiche Kenntnisse über die noch bestehenden ökologischen Engpässe der Fließgewässer gesammelt, konkrete Maßnahmen vorgeschlagen und erste Erfolge erreicht werden. Umweltministerin Bärbel Höhn: „Ziel dieses ehrgeizigen Natur- und Artenschutzprojektes ist es, auch anspruchsvollen Tierarten, wie z.B. dem Lachs, wieder dauerhafte Überlebenschancen in unseren Fließgewässern zu geben. Die erfreulich hohen Zahlen von Fischen, die aus dem Meer in unsere Flüsse zurückkehren, zeigen, dass wir mit dem Wanderfischprogramm Erfolg haben: Bis heute sind im gesamten Siegsystem seit 1990 584 Lachse wieder aufgestiegen, davon allein 417 seit 2000. Dennoch besteht in diesem sehr dicht besiedelten Land ein erheblicher Renaturierungsbedarf in den Laichgewässern. Mit den nun vorliegenden Konzepten ist dieses Ziel mittelfristig erreichbar. Wir müssen die Laichgebiete noch besser vor Abwassereinflüssen und Erosion schützen, die Gewässerdynamik und -struktur verbessern und die Fische an Wasserkraftanlagen schützen. In diesem Jahr werden wir konkrete Aktionspläne für Sieg, Wupper, Dhünn, Eifelrur, Ruhr und einige Weserzuflüsse erarbeiten, die ab 2003 umgesetzt werden. Die länder- und grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist dabei ein wichtiger Eckpfeiler.“ In der ersten Programmphase seit 1998 wurde durch wissenschaftliche Untersuchungen und ein begleitendes Monitoringprogramm erforscht, wie groß der Renaturierungsaufwand in nordrhein-westfälischen Gewässern tatsächlich ist und welche Maßnahmen zur Wiederherstellung der aquatischen Lebensräume zu ergreifen sind. Im Einzelnen wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: · umfangreiches Fischbestands-Monitoring u.a. durch die Kontrollstation an der Sieg und Erfolgskontrollen von Maßnahmen · Rückbau von sieben Wehren allein im Rahmen des WFP im Bereich der Sieg (Obere Sieg, Bröl und Heller) · zurückhaltende Gewässerunterhaltung an der Sieg · Pilotprojekte zur Strukturierung von Gewässern durch Totholzeinbringung und Reinigung von Kiesbänken · Erstellung von Konzepten zur auf- und abwärtsgerichteten Durchwanderbarkeit der Gewässer (Eifelrur, Dhünn und Wupper)·

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Pilotforschungsprojekt zur Sanierung von Laichgewässern an der Bröl Das Programm baut auf den Erfahrungen aus dem Rhein-Aktionsprogramm der „Internationalen Kommission zum Schutze des Rheins“ seit 1987 auf. Die Umsetzung des Programms liegt bei der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten. Zusätzlich existieren Regionale Gewässerarbeitsgruppen bei den Bezirksregierungen und eine Zentrale Lenkungsgruppe sowie ein Wissenschaftlicher Beirat beim MUNLV. Der Fischerverband NRW ist in personeller, finanzieller und fachlicher Hinsicht sehr erfolgreich als Kooperationspartner innerhalb des Programms tätig. Die Kontrollstation an der Sieg wird in guter Zusammenarbeit mit dem Partnerland Rheinland-Pfalz betrieben und unterhalten. Die Renaturierungs-Ziele des Wanderfischprogramms sind auch in der EU-Wasser-Rahmen-Richtlinie und im neuen Programm „Rhein-2020“ der Rheinanliegerstaaten verankert. Die internationale Kooperation ist durch die „Internationale Kommission zum Schutze des Rheins“ gewährleistet. Die Ergebnisse sind in der neu erschienenen Fach-Broschüre „Wanderfischprogramm Nordrhein-Westfalen – Statusbericht zur ersten Programmphase 1998-2002“ ausführlich dargestellt. Eine Kurzdarstellung ist daneben einem Faltblatt zu entnehmen.
Diese Informationsmaterialien können bestellt werden beim:
Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW
Schwannstraße 3
40476 Düsseldorf
Telefax: 0211/4566-388

Darüber hinaus werden in einer fünfteiligen Posterreihe der Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten NRW die verschiedenen Lebensräume des Lachses und seine Ansprüche illustriert
LÖBF
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Tele:02361 305-576,
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